Trabzonspor verabschiedet sich aus der Europa League: Harte Kritik an Trainer Avcı

Trabzonspor musste sich in der UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde nach einer enttäuschenden 0:2-Niederlage im Rückspiel gegen Rapid Wien von den europäischen Wettbewerben verabschieden. Nach der 1:0-Niederlage im Hinspiel reichte es auch im Rückspiel in Wien nicht für die Wende, was zu heftiger Kritik an Trainer Abdullah Avcı führte. Fans und Sportjournalisten hinterfragen zunehmend die Taktik und Aufstellung des Trainers, die in beiden Spielen kaum Erfolg brachten.

Viyana: Eine Enttäuschung auf ganzer Linie

Im Allianz Stadion in Wien stand Trabzonspor vor der schwierigen Aufgabe, den Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Doch von Beginn an zeigte sich, dass die Mannschaft Probleme hatte, das Spiel zu kontrollieren. Rapid Wien agierte druckvoll und effektiv, während Trabzonspor Schwierigkeiten hatte, sich Chancen zu erarbeiten. Die Tore für Rapid Wien erzielten Matthias Seidl in der 77. Minute und Christoph Lang in der 87. Minute. Ein weiterer Rückschlag für die Gäste war die rote Karte für Trabzonspors Rechtsverteidiger Pedro Malheiro in der 85. Minute, die jegliche Hoffnungen auf ein Comeback endgültig zunichtemachte.

Trainer Avcı in der Kritik

Nach dem Spiel wurde Trainer Abdullah Avcı von Fans und Experten hart kritisiert. In verschiedenen Kolumnen und Kommentaren türkischer Sportjournalisten wurde die Taktik des Trainers infrage gestellt. So betonte der Journalist Olcay Çakır in seiner Kolumne, dass die Auswahl der Spieler und die daraus resultierende Spielweise von Trabzonspor enttäuschend war. Die Kritik richtete sich insbesondere auf die träge und uninspirierte Mittelfeldbesetzung, die es nicht schaffte, Druck auf den Gegner auszuüben oder gefährliche Offensivaktionen einzuleiten. „Abdullah Avcı wirkt angespannt und hat Schwierigkeiten, Lösungen zu finden. Seine Versuche bringen keine Resultate“, schrieb Çakır weiter.

Konferenzliga als Trostpreis

Nach dem bitteren Ausscheiden aus der Europa League wird Trabzonspor nun in den Play-offs der UEFA Conference League antreten. Ihr Gegner in diesem Wettbewerb ist der Schweizer Klub St. Gallen, der sich nach einem knappen Erfolg gegen Slask Wroclaw für die nächste Runde qualifiziert hat. Doch ob Trabzonspor in diesem Wettbewerb erfolgreicher sein wird, bleibt abzuwarten. Viele Fans und Experten befürchten, dass die Mannschaft auch in der Conference League Schwierigkeiten haben könnte, wenn nicht grundlegende Änderungen vorgenommen werden.

Forderungen nach Veränderungen

Ein weiterer bekannter Sportjournalist, Tunç Kayacı, äußerte sich ähnlich kritisch über die Leistung von Trabzonspor. Er lobte zwar die individuelle Qualität einzelner Spieler, wie etwa Torhüter Uğurcan Çakır, fragte jedoch, warum diese Qualität nicht in eine stärkere Mannschaftsleistung umgemünzt werden könne. Kayacı schlug vor, dass Trainer Avcı ernsthaft über eine Neuausrichtung der Mannschaft nachdenken müsse. „Dieses Team wurde nicht nur für die türkische Süper Lig zusammengestellt. Ein Team mit dieser Qualität sollte in der Lage sein, einen Gegner wie Rapid Wien zu schlagen“, so Kayacı.

Cemal Ersen von der Tageszeitung Milliyet ging noch einen Schritt weiter und stellte offen die Frage, ob Trabzonspor überhaupt für den europäischen Wettbewerb geeignet sei. In seiner Kolumne kritisierte er die mangelnde Kreativität und Effizienz des Teams und empfahl, sich lieber auf die heimische Liga zu konzentrieren. „Abdullah Avcı sollte seine Prioritäten überdenken. Wenn er sich auf die Liga und den Pokal konzentrieren will, wäre es klüger, jüngeren Spielern in der Conference League eine Chance zu geben und keine Abenteuer zu suchen“, schrieb Ersen.

Ausblick

Die nächsten Wochen werden für Trabzonspor und Trainer Abdullah Avcı entscheidend sein. Während die Mannschaft sich nun auf die Conference League und die heimische Süper Lig konzentriert, wächst der Druck auf den Trainer, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Formkurve der Mannschaft wieder nach oben zu bringen. Die Fans hoffen, dass Trabzonspor die Enttäuschung aus der Europa League schnell hinter sich lässt und sich in den kommenden Wettbewerben besser präsentiert. Doch eines ist klar: Die Geduld der Fans und der Medien mit Abdullah Avcı ist nach dem enttäuschenden Abschneiden in Europa spürbar gesunken.

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