Eklat beim Super Cup Finale: Fenerbahçe-Spieler verlassen den Platz – Spielabbruch
Im Finale des türkischen Super Cups 2023 standen sich die beiden Fußballgiganten Galatasaray und Fenerbahçe gegenüber. Doch das mit Spannung erwartete Spiel am 11. April nahm eine unerwartete Wendung, als die Spieler von Fenerbahçe bereits in der zweiten Minute das Spielfeld verließen.
Der Vorfall ereignete sich unmittelbar nachdem Galatasaray in der ersten Spielminute durch ein Tor von Mauro Icardi in Führung gegangen war. Noch bevor das Spiel nach dem Tor angepfiffen werden konnte, gingen die Spieler von Fenerbahçe in Richtung Umkleidekabinen und verließen geschlossen das Spielfeld.
Dies geschah auf Anweisung des Trainers der U19-Mannschaft, Murat Zeki Göle, der seine Spieler nach dem Gegentor aufgefordert hatte, nicht zum Anstoß zu erscheinen und stattdessen das Spielfeld zu verlassen. Daraufhin brach Schiedsrichter Volkan Bayarslan das Spiel nach einigen Unsicherheiten in der vierten Spielminute endgültig ab. Die Spieler von Galatasaray begannen daraufhin mit ihren Fans den vermeintlichen Sieg zu feiern, während die offizielle Entscheidung des Türkischen Fußballverbandes (TFF) und seiner Gremien noch ausstand.
Der Führungstreffer von Galatasaray war das Ergebnis einer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Ein langer Abschlag von Abdülkerim aus der eigenen Hälfte wurde von Barış Alper per Kopf auf Icardi weitergeleitet, dessen präziser Schuss vom rechten Strafraumeck ins Netz ging.
Bemerkenswert war, dass Fenerbahçe in diesem entscheidenden Spiel mit einer Mannschaft antrat, die hauptsächlich aus Spielern der U19 unter Trainer Murat Zeki Göle bestand. Auf der Ersatzbank von Fenerbahçe saßen nur vier Spieler aus der Jugendmannschaft.
Die Spannung war nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch auf den Tribünen zu spüren. Die Spieler von Galatasaray wärmten sich vor dem Spiel in T-Shirts mit dem Konterfei von Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, auf. Auf der anderen Seite zeigten die Fans von Fenerbahçe ihre Unterstützung für ihren Präsidenten Ali Koç, der das Spiel von der Tribüne aus verfolgte und nach Provokationen der Galatasaray-Fans von den Anhängern seines Vereins bejubelt wurde.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail des Abends war das Fehlen des traditionellen Handschlags zwischen den Spielern beider Mannschaften nach der Nationalhymne und vor dem Anpfiff, was die angespannte Stimmung zwischen den beiden Teams unterstrich.
Angesichts dieser außergewöhnlichen Situation steht der türkische Fußballverband (TFF) vor einer schwierigen Entscheidung. Normalerweise führt ein solcher Spielabbruch zu einer Niederlage für die Mannschaft, die den Spielabbruch verursacht hat. Fenerbahçe kann jedoch gegen eine solche Entscheidung der Disziplinarkommission für den Profifußball (PFDK) beim Schiedsgericht Berufung einlegen.
Dieser beispiellose Vorgang wirft viele Fragen über Fairness und Sportsgeist im Fußball auf und hinterlässt bei Fans und Beteiligten einen bitteren Nachgeschmack. Es bleibt abzuwarten, wie es zu dieser Entscheidung kam und welche Konsequenzen sie für beide Mannschaften haben wird. Sicher ist jedoch, dass dieser Vorfall noch lange in Erinnerung bleiben und für Diskussionen in der Fußballgemeinde sorgen wird.