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Vincenzo Montella bewertet die Play-off-Auslosung: „Sie kennen mich sehr gut“

Die türkische Nationalmannschaft kennt ihren Weg in Richtung Weltmeisterschaft 2026 nun etwas genauer. Bei der Auslosung des Play-off-Turniers wurden die möglichen Gegner für den entscheidenden März festgelegt. Direkt im Anschluss teilte Nationaltrainer Vincenzo Montella seine Einschätzungen zu den kommenden Aufgaben, den potenziellen Finalgegnern und der allgemeinen Ausgangslage. Seine Aussagen zeichnen ein Bild von vorsichtigem Optimismus, klarer Fokussierung und großem Respekt vor allen beteiligten Mannschaften.

Die Auslosung brachte der Türkei im Halbfinale ein Aufeinandertreffen mit Rumänien. Für das mögliche Finale stehen Kosovo oder die Slowakei als Gegner bereit. Besonders die Einordnung dieser Konstellation durch Montella weckte schnell Aufmerksamkeit. Denn während einige Beobachter von einem vermeintlich günstigen Weg zur Weltmeisterschaft sprechen, bleibt Montella bewusst sachlich. Er betont, dass jedes Spiel seine eigenen Gesetze hat und dass der März, in dem die Partien ausgetragen werden, noch weit entfernt sei.

Auf die Frage, ob die Gegner vor der Türkei Angst haben sollten, reagierte Montella mit einem nüchternen Blick auf die aktuelle Leistungskurve. Die Mannschaft habe bis hierhin gute Arbeit geleistet, betont er, doch dies allein reiche nicht aus. Der Fokus liege vollständig auf dem ersten Spiel gegen Rumänien. Die Qualität der Mannschaften im Play-off sei hoch und Fehler würden sofort bestraft. Deshalb müsse die Türkei von Beginn an eine konzentrierte und stabile Leistung zeigen. Das erste Spiel bezeichnet Montella als „entscheidenden Moment“, denn ohne Halbfinalsieg gebe es schließlich auch kein Finale.

Der mögliche Finalgegner bleibt für Montella zweitrangig. Ob Slowakei oder Kosovo – der Weg in das Turnier führe nur über den nächsten Kontrahenten. Dennoch wurde er zu einer Einschätzung gefragt, insbesondere zur Slowakei, die von Francesco Calzona trainiert wird. Montella äußert deutlichen Respekt. Calzona sei ein sehr guter italienischer Trainer, der seiner Mannschaft eine klare Struktur und ein kompaktes Defensivverhalten vermittelt habe. Diese Spielweise mache die Slowakei zu einem anspruchsvollen Gegner, sollte es zu diesem Duell kommen. Einen Favoriten oder persönlichen Wunschgegner habe er nicht, erklärte Montella, denn im Play-off sei jede Begegnung unberechenbar.

Auch zum Thema Trainerduelle wurde Montella befragt. Sowohl Rumäniens Trainer Mircea Lucescu als auch der slowakische Coach Francesco Calzona haben italienische Wurzeln oder eine enge Verbindung zur italienischen Fußballschule. Liegt darin möglicherweise ein Vorteil für die Türkei? Denn sowohl Montella als auch die gegnerischen Trainer kennen einander und die jeweiligen Arbeitsweisen seit Jahren. Montella verneint diese Annahme jedoch klar. Er stellt heraus, dass es keine einseitige Wissensbasis gibt. Wenn er die gegnerischen Trainer gut kennt, gilt dies genauso umgekehrt. Besonders Lucescu habe lange in der Türkei gearbeitet und kenne den türkischen Fußball in seiner Tiefe. Zudem stehe er für eine Spielweise, die von italienischer Denkweise geprägt sei: strukturiert, organisiert und taktisch überlegt. Montella spricht mit großem Respekt über Lucescu, dessen Intelligenz und Anpassungsfähigkeit er ausdrücklich hervorhebt.

Die Vorbereitung auf die Spiele sieht Montella als einen Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Er warnt vor voreiligen Betrachtungen, denn bis März könnten sich viele Parameter ändern. Die Form einzelner Spieler kann schwanken, Verletzungen sind nie auszuschließen und auch taktische Entwicklungen spielen eine Rolle. Montella betont, wie wichtig es sei, jeden Spieler bis zum März genau zu beobachten und ihre körperliche wie mentale Verfassung sorgfältig einzuschätzen. Er spricht von einem „langen Zeitraum“, in dem sich vieles verändern könne. Diese Aussage zeigt, wie wichtig ihm eine objektive und weitblickende Vorbereitung ist.

Im Mittelpunkt steht für Montella jedoch immer die Mannschaft als Einheit. Er betont, dass das Team auf dem Weg bis zur Auslosung viele gute Momente hatte und in mehreren Spielen überzeugende Leistungen zeigte. Dennoch macht er klar: Die Ausgangslage im Play-off sei eine andere. Die Drucksituation unterscheidet sich stark von Qualifikationsspielen, und die Fehlerquote müsse minimal bleiben. Die Türkei müsse im März in der bestmöglichen Verfassung antreten, vor allem im Hinblick auf das Halbfinale, das als Türöffner für die mögliche Finalteilnahme gilt. In seinen Aussagen zeigt Montella ein tiefes Bewusstsein für die Bedeutung dieser Spiele – nicht nur sportlich, sondern auch für die Wahrnehmung des türkischen Fußballs insgesamt.

Bemerkenswert ist, dass Montella trotz der Anspannung bewusst eine ruhige Linie fährt. Seine Aussagen sind weder euphorisch noch defensiv, sondern geprägt von Ruhe, Erfahrung und einer klaren Prioritätensetzung. Er möchte keine unnötigen Diskussionen führen, die das Team belasten könnten. Stattdessen setzt er auf Sachlichkeit. Die kommenden Monate seien als Phase der Beobachtung und Analyse zu verstehen, nicht als Zeit für „große Worte“. Mit dieser Haltung gibt er der Mannschaft Struktur und Orientierung.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Montella die Auslosung weder als Vorteil noch als Nachteil bewertet. Für ihn ist entscheidend, wie die Türkei im März auf dem Platz steht. Er vertraut auf die Fähigkeiten der Mannschaft, verlangt aber zugleich maximale Vorbereitung und Konzentration. Seine Aussage „Sie kennen mich sehr gut“ zeigt, dass er die Trainerduelle sportlich nimmt und sie nicht überbewertet. Das Play-off wird aus seiner Sicht vor allem durch Leistung und Tagesform entschieden. Die Türkei hat die Chance, sich für die Weltmeisterschaft 2026 zu qualifizieren – doch der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll.

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